Photoart - Kalmar

Repro of the fresko of St. Peterschurch -Vienna

Making of

Wozu ein zweites, sehr ähnliches Bild?
Nachdem ich das erste Bild online gestellt hatte, fragte man mich, ob man die Bilddatei für spätere Restaurationsarbeiten kaufen könne. Nun habe ich natürlich nichts dagegen meine Bilder auch zu verkaufen, allerdings habe ich beim Erstellen meines ersten Bildes ausschließlich an die Wirkung als Bild gedacht und nicht an ein überdimensionales Repro.
Die Mischung aus Tages- und Kunstlicht und die wegen des großen Bildwinkels gewählte equizirkulare Projektion, die beim Stitchen zu Verzeichnungen führt, machten das Bild als Repro unbrauchbar.
Also machte ich das ganze noch einmal, nur diesmal mit 300mm Brennweite.

Beim Erstellen dieses Bildes waren folgende Probleme zu lösen:

1. Ohne künstliche Beleuchtung ist das Fresko so dunkel, dass an ein vernünftiges Fotografieren nicht zu denken ist.
   Außerdem würde das Fotografieren schon alleine wegen der Verschlusszeit so lange dauern, dass durch die Veränderung der Lichtverhältnisse während der Aufnahme Probleme entstehen würden.

2. Wie schon erwähnt ist die Mischung aus Tages- und Kunstlicht für Repro-Aufnahmen nicht geeignet, da man keine farbverbindliche Abbildung bekommt.

3. Für die Stadt Wien sind bis Mitternacht zwei zusätzliche Leuchten aktiv, die eine völlig andere Farbtemperatur haben als die Kuppelbeleuchtung und sich leider nicht abstellen lassen.
(Für die Laterne und für ein Fenster)

4. Die Laterne (Kuppelzentrum) hat außer der einen Lampe keine weitere Beleuchtung

5. Bei den ersten Testaufnahmen musste ich feststellen, dass bei 300mm Brennweite selbst bei Blende 14 die Schärfentiefe nicht ausreichend ist. Im fertigen Bild würden viele Bereiche punkto Schärfe nicht befriedigend sein.
 Ein stärkeres Abblenden wäre auf Grund der Bildfeldwölbung sinnlos. Die einzelnen Fotos hätten zwar mehr Schärfentiefe, wären aber nicht mehr 100 prozentig scharf.

 

Um die Lichtprobleme in den Griff zu bekommen habe ich um Mitternacht mit dem Fotografieren begonnen.
Die Farbtemperatur der Lampen habe ich mit einer Graukarte ermittelt.  Meistens wird mit einem Sensor gemessen, allerdings vertraue ich dieser Methode nicht so ganz. Ein Sensor kann das Licht nur messen bevor es das Objektiv passiert. Allerdings hat jedes Objektiv seine eigene Farbverschiebung, die so nicht berücksichtigt werden kann.

Da die Laterne keine eigene Beleuchtung hat blieb diese zunächst einmal dunkel.
Während dem Fotografieren hatte ich dann die Idee die 4 Fotos vom Zentrum am nächsten Tag zu machen und am Schluss in das fertige Bild ein zu setzen. Also markierte ich den Standpunkt und fotografierte am nächsten Tag die Laterne - natürlich mit ausgeschalteter Kuppelbeleuchtung um ein Vermischen der beiden unterschiedlichen Lichtquellen zu verhindern.

Die unteren Reihen habe ich mit jeweils zwei Fokuspunkten fotografiert. Leider hatte das auch den Nachteil keine Motorsteuerung verwenden zu können, was die ganze Sache ziemlich in die Länge gezogen hat.

Vor dem Stitchen musste ich dann erst einmal die Bilder mit Doppelfokussierung zusammensetzen. Dabei musste ich feststellen, dass bei einigen Fenstern 3 Fokuspunkte noch besser gewesen wären, aber das Endergebnis ist auch so noch wirklich gut geworden, denke ich.